Ein positiver Schwangerschaftstest – für die meisten Frauen eine überwältigende Glückserfahrung! Sie freuen sich auf die Zeit des wachsenden Bäuchleins: süße Strampler einkaufen, das Babyzimmer gestalten und mit dem Partner Geburtsvorbereitungskurse besuchen. Doch wenn werdende Mütter an die Geburt denken, rücken die Fragen und Ängste in den Vordergrund: Was kommt da auf mich zu? Wird alles gut gehen? Werde ich große Schmerzen haben? Wehen hören sich ja schon nach „weh tun“ an. Wir wissen nicht, wie stark der Wehenschmerz sein wird und fragen uns sogar: Kann man diesen mit einem Kaiserschnitt umgehen?
Doch es gibt einfachere Wege. Nicht nur Hebammen plädieren dafür, wieder eine freudigeres Bild der Geburt in die Köpfe der Mütter zu bringen. Nun sind sich auch die Wissenschaftler sicher: Wenn wir die Schwangerschaft achtsam und liebevoll erleben und uns mit unseren Sorgen und Ängsten bewusst auseinandersetzen, können wir lernen, mit Ruhe und Gelassenheit in die Geburt zu gehen. Achtsamkeitsmeditationen nach der MBSR-Methode und Yogaübungen können dabei eine sehr große Rolle spielen. Studien haben gezeigt, dass Achtsamkeitstraining uns dabei helfen kann, anders mit Schmerzen umzugehen. Ein achtsamer Umgang mit Schmerz kann dabei helfen, eine leichtere und entspanntere Geburt zu erleben. Und welche Frau wünscht sich das nicht: Glücklich und entspannt das eigene Baby in den Armen zu halten? Hört sich einfach an und so scheint es auch zu sein:
Die bekannte Harvard-Forscherin Dr. Britta Hölzel hat die Praxis der Achtsamkeit in die wunderbare Zeit der Schwangerschaft und Geburt übertragen. Die Forschung hat gezeigt, dass Achtsamkeitstraining bei Schmerzen, Stress, Ängsten, Depressionen sowie Ess-Störungen helfen kann.
In diesem Jahr hat die Münchnerin ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Während sie selbst schwanger war, entwickelte sie mit der Diplom-Sportwissenschaftlerin und Yogalehrerin Jennifer Herzog Meditationen, Yogaübungen, Entspannungs- und Atemtechniken speziell für Schwangere.
„Achtsamkeit bedeutet, dass wir das „Hier und Jetzt“ bewusst erleben und uns dem Erlebten mit Offenheit und Akzeptanz zuwenden. Mit Achtsamkeit kannst du die Schwangerschaft bewusst genießen und wertschätzen,“ meint Dr. Britta Hölzel und hat genau das in ihrer eigenen Schwangerschaft praktiziert. „Mit den Yogaübungen hältst du deinen Körper kräftig und flexibel, um typischen Schwangerschaftsbeschwerden vorzubeugen. Du bereitest dich optimal auf die Geburt vor und machst deinen Körper dafür stark. Mit Achtsamkeitstraining lernst du, bewusst mit Ängsten und Sorgen umzugehen und mit Zuversicht, Ruhe, Gelassenheit und Selbstvertrauen auf den Geburtsprozess zu schauen. “
In ihrer DVD- und CD-Kollektion „Achtsam schwanger, angstfrei entbinden“, die im Dezember erscheinen wird, bietet die Psychologin und Yogalehrerin ein umfangreiches Repertoire an Yogaübungen und Meditationen für die gesamte Schwangerschaft, als Geburtsvorbereitung und für die Geburt. Der Umgang mit Schmerzen und schwierigen Gefühlen wird erlernt. Mit verschiedenen Atemübungen können sich werdende Mütter auf die Zeit der Wehen vorbereiten und lernen, sich zu entspannen und zu öffnen.
Dr. Britta Hölzel sagt ausserdem: „Die Forschung hat auch gezeigt, dass ein hoher Stresslevel bei der Mutter sich auch auf das ungeborene Baby auswirken kann. Jedes Mal, wenn du also liebevoll und fürsorglich mit dir selbst umgehst, tust du also nicht nur dir, sondern auch deinem Baby etwas Gutes.“
Und was kann es Besseres geben, als nicht nur uns, sondern auch unserem Baby das Bestmögliche zu geben und die Zeit der Schwangerschaft einfach in vollen Zügen zu genießen? Darüber werden sich auch die Hebammen freuen, die eine Schwangerschaft schon immer als „Zeit der guten Hoffnung“ bezeichnet haben.